Sonntag, 21. Oktober 2012

SIG 516 Langzeittest – Woche 41 und 42

Eine anspruchsvolle Kurswoche in der Schweiz mit hoher Schussbelastung liegt hinter der SIG 516. Die Waffe läuft und bietet Schießspaß pur.

Gesamtschusszahl: 3.550 + 780 = 4.330

Störungen Typ I: 6 
Störungen Typ II: 0 
Störungen Typ III: 0 
Störungen Typ IV: 2



Auf weitläufigem Trainingsgelände absolvierte die SIG 516 während einer Kurswoche drei Trainingstage mit insgesamt 780 Schuss. Im Grundkurs Gewehr verbrauchte sie 210 Schuss, beim Kollektivschießen 440 und beim S4G 130 Schuss. Trotz harter Beanspruchung in einem natürlichen Umfeld, teilweise bei Regen, mit schnellen Schussfolgen und heißgeschossenem Lauf funktionierte die Waffe störungsfrei und verlor nichts an ihrer Präzision. Verwendet wurde Munition der Fertigung GP 90.




Reinigung
Ein Punkt, der im Abschlussbericht zum Langzeittest einen Schwerpunkt bilden wird: Die SIG 516 ist sehr reinigungsfreundlich. Der Verschluss / Verschlussträger bleibt relativ sauber. Ein grobes Abwischen aller 1.000 Schuss und etwas Mehrzweckfett zur Schmierung reichen hier aus. Ein kritisches Bauteil ist die Gasdüse. Diese nimmt aufgrund des Funktionsprinzips die meiste Verschmutzung auf.




Die Schmauchablagerungen sind nach 500 Schuss jedoch ganz erheblich. Reinigungsintervalle sollten hier nicht unnötig verzögert werden. Zerlegt sind Düse und Kolben innerhalb von 10 Sekunden. Der Einbau wiederum dauert nicht viel länger und ist eineindeutig. Soll heißen, man kann nichts falsch machen. Die Düse, in welcher der Gaskolben läuft sollte innen als auch außen gereinigt werden.




Des Weiteren ist die Aufnahme für die Gasdüse im Handschutz bzw. Gasabnahme neuralgisch. Auch hier setzt sich Pulverschmauch ab, der das Entnehmen von Düse und Kolben erschweren kann. Zur Reinigung eignet sich eine Bürste für das Kaliber 9mm.

Zuverlässigkeit
Innerhalb der ersten 1.000 Schuss hatte die SIG 516 einige Störungen. In der KW 20 wurden von SIG Sauer zwei Federn getauscht. Seither läuft die Waffe störungsfrei. Abgesehen von dem Klick in KW 40, bei dem ein Bedienfehler oder eine verschmutzungsbedingte Ursache nicht ausgeschlossen werden können. Somit absolvierte die Waffe die letzten 3.000 Schuss störungsfrei. Das Umfeld, in dem sie eingesetzt wurde, war alles andere als steril und die SIG trägt schon die eine oder andere Schramme.

Abzug 
Bei einer aktuellen Messung bringt es der werksmäßige verbaute Abzug auf 2.900 g. Die Charakteristik ist nach wie vor angenehm und gut beherrschbar mit einem deutlichen Trigger Reset und erinnert an DPMS Standardabzüge. Der Einbau eines „Matchtrigger“ ist unnötig.




S4G mit Eisenvisier 
Die SIG 516 durchlief den Kurs „Sniping 4. Generation“ diesmal mit Eisenvisier bestehend aus einem Klappkorn der Marke Samson und einer Klapplochkimme der Marke MaTech. Die Waffe erzeugte zuverlässig und reproduzierbar Treffer auf 580 Meter. Die Ziele waren 45x75 cm bzw. 45x45 cm groß.
Das beweißt einmal mehr, es ist möglich, mit einer Standardwaffe in einfachster Konfiguration den infanteristischen Halbkilometer zu überbrücken. Dafür braucht es keine 2.000 € Optik, keinen Matchabzug und keinen vertikalen Frontgriff. Grundkenntnisse in Ballistik und das Wissen um die Flugbahn der eigenen Laborierung sind dennoch erforderlich.




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Samstag, 13. Oktober 2012

ZF-Gewehr (1)

Die Anschaffung eines neuen ZF-Gewehrs steht ins Haus. Nach welchen Kriterien die Auswahl von Waffe, Optik und Montage erfolgen soll, beschreibt dieser Beitrag. 


Waffe
Kaliber: .308 Winchester
Einsatz: bis 800 Meter
Gewicht (ohne Optik): < 4 kg (angestrebt 3,5 kg)
abnehmbares Magazin
Budget: 2.000 €
(vorteilhaft: Mündung mit Außengewinde)  

Optik (Zielfernrohr)
Verstellrichtung Höhenturm: bei Rechtsdrehung nach OBEN
Verstellrichtung Seitenturm: bei Rechtsdrehung nach RECHTS
Klickverstellung in 10mm-Schritten
MilDot Absehen
Budget: 1.600 €
(vorteilhaft: 3-12x50)
(vorteilhaft:Brillanz im Absehen, hohe Dämmerungsleistung)



Montage
Blockmontage
Schnellspannung
20 MOA Vorneigung
Budget: 200 €



Eine Waffe gemäß den Anforderungen zu finden, dürfte realisierbar sein.
Beim Zielfernrohr erscheint das schon etwas komplizierter; ohne Budgetüberschreitung. Einige US-amerikanische Produkte liegen zwar im Preissegment, haben aber Defizite bei den ersten drei (und wichtigsten) Anforderungen. Sie haben meist eine auf MOA basierende Verstelleinheit und die Drehrichtung der Türme ist konträr. Damit verursachen sie immer einen Rechenschritt bzw. Denkprozess mehr.
Bei der Montage wird es aller Voraussicht nach auf eine ERA-TAC hinauslaufen. Die Budgetforderungen von unter 4.000 € zu halten, wird sicher schwer.


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ZF-Gewehr (1)
ZF-Gewehr (2) 
ZF-Gewehr (3)
ZF-Gewehr (4)
ZF-Gewehr (5)
ZF-Gewehr (6)
ZF-Gewehr (7)
ZF-Gewehr (8)
Tikka T3 TAC (9)
Tikka T3 TAC (10)
Tikka T3 TAC (11)
Tikka T3 TAC (12)
Tikka T3 TAC (13)
Tikka T3 TAC (14)
Tikka T3 TAC (15)
Tikka T3 TAC (16)
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Tikka T3 TAC (21)
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Tikka T3 TAC (24)
Tikka T3 TAC (25)
TikkaT3 TAC (26)

Mittwoch, 10. Oktober 2012

SIG 516 Langzeittest – Woche 39 bis 40

Das besondere am letzten Gewehrkurs war, dass nur eine 25-Meter-Bahn zur Verfügung stand. Prinzipiell lässt sich ein Langwaffentraining auch in diesem Umfeld sinnvoll gestalten. Methodisch macht es keinen Unterschied.

Gesamtschusszahl: 3.420 + 130 = 3.550

Störungen Typ I: 5 + 1 =6 
Störungen Typ II: 0 
Störungen Typ III: 0 
Störungen Typ IV: 2


Wieder einmal Vorschießen aller Übungen mit der SIG 516, offene Visierung. Im Gegensatz zu anderen Kursen standen uns nur 25 Meter zur Verfügung. Auf dieser Entfernung ist es dennoch möglich, die Waffe einzuschießen. Wird dieser Prozess gewissenhaft ausgeführt und kennt der Anwender die Außenballistik seiner Laborierung, ist die Waffe danach ausreichend justiert, um über eine Entfernung von 500 Metern Treffer ins Ziel zu bringen.

Ebenso kann das Arbeiten mit diversen Schießpositionen geübt werden und Standardübungen können geschossen werden. Ambitionierte Schützen können sich die Zielmedien im Maßstab entsprechend verkleinern.

Erste Störung nach 2.300 Schuss
Nach 2.300 Schuss störungsfreiem Schießen, erlebte die SIG 516 wieder einen Störungstyp I: Das Patronenlager war leer. Nach dem Schuss wurde die Hülse ausgeworfen, aber aus dem vollen Magazin (28 Schuss) keine neue Patrone zugeführt.

Mögliche Ursachen:
- Das Magazin hat einen Defekt. (Was unwahrscheinlich ist, da neu.)
- Das Reinigungsintervall war diesmal etwas länger (600+). Das Gasventil wurde in Normalbetrieb (Position 1, Ventilkopf steht senkrecht) betrieben. Gut möglich, dass zu wenig Gasdruck erzeugt wurde, um den Verschlussträger über die gesamt Länge nach hinten zu beschleunigen.
- Das volle Magazin mit viel Federdruck auf der oberen Patrone kann diesen Umstand noch begünstigt haben.
- Nicht ausschließen möchte ich, dass das Magazin zu diesem Zeitpunkt nicht korrekt eingerastet war. Die Störung folgte nach einem proaktiven Nachladen.
Ich möchte die Störung daher nicht der Waffe zu 100% zuschreiben. Das Magazin wurde kennzeichnet.




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