Dienstag, 8. November 2011

Leseempfehlungen (2)

Handwaffen und Panzerabwehrhandwaffen der Bundeswehr – Geschichte, Taktik, Technik
von Jan-Phillipp Weisswange


208 Seiten gebunden mit Schutzumschlag
Verlag: E.S. Mittler & Sohn GmbH
ISBN-13: 978-3813209327
Format: 21 x 27 cm
Preis: 24,95 €

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Der renommierte Autor Dr. Jan-Phillipp Weisswange stellt mit dieser Neuveröffentlichung ein Standardwerk vor und füllt gleichzeitig eine seit mittlerweile zehn Jahren bestehende Lücke im Fachbereich Handwaffen. Der letzte Titel zum Thema erschien 2001 durch das Autorenteam Abresch / Wilhelm im Report Verlag. Zehn Jahre in denen sich mit der sicherheitspolitischen Lage auch die Anforderungen an Ausbildung und Bewaffnung geändert haben – in Teilbereichen sogar grundlegend.

Jan-Phillipp Weisswange nähert sich dem Untersuchungsgegenstand „Handwaffen“ aus verschiedenen Perspektiven. Zum einen unterteilt er die Phasen der Bundeswehrbewaffnung in sechs Epochen. Chronologisch beginnend bei der Aufstellungsphase, dem Kalten Krieg, der Wendezeit, der Transformation zur Einsatzarmee über die Armee im Gefecht und einem Zukunftsblick. Für jede Epoche schildert er sicherheitspolitische und militärstrategische Rahmenbedingungen, um schließlich die jeweils eingeführten Waffen detailliert vorzustellen.

Zum anderen begeht Weisswange den notwendigen Spagat einer Betrachtung aus der taktischen Perspektive heraus. Der Leser erhält dadurch einen zusätzlichen Erkenntnisgewinn. Für den Autor besitzt der Soldat selbst eine Schlüsselstellung. Die mentale Einstellung zum Kampf bezeichnet Jan-Phillipp Weisswange als taktischen Kampfkraftmultiplikator.

Der dritte Teil des Buches beleuchtet technische Aspekte etwas genauer: Die Verschlusstechnik von Handwaffen, die Leistungsfähigkeit von Munition sowie Optik und Optronik.

Vereinzelt greift Weisswange auf Gastautoren zurück. Beispielsweise auf Peter Dannecker, einem deutschsprachigen Kompetenzzentrum in Sachen Verschlusstechnik oder Oliver Mark Baumann, einer treibenden Kraft hinter dem neuen Schießausbildungskonzept der Bundeswehr.

Das Buch ist darüber hinaus hochaktuell und lässt auch die jüngsten Entwicklungstendenzen im Bereich „DMR 7,62“ nicht aus.

Im Fazit bleibt festzustellen: Auch im Zeitalter der "Vernetzten Operationsführung" durch hochkomplexes militärisches Großgerät haben der Fußsoldat und sein Gewehr immer noch entscheidenden Einfluss auf das Kampfgeschehen.







Verdammt und geliebt - Erinnerungen eines Fremdenlegionärs
von Wolf-R. Barthel


348 Seiten
Verlag: Epee Edition e.K.
ISBN-13: 978-3943288018
Preis: 19,90 €

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Wolf-R. Barthel nimmt den Leser mit in die Zeit des Algerienkriegs, den er als junger Fremdenlegionär aus Deutschland erlebte. Sein autobiographischer Erlebnisbericht beginnt Ende des Jahres 1957 mit seinem Weggang aus seinem Elternhaus in Berlin als Halbstarker und endet 1962 mit seinem Vertragsende und dem darauf folgenden Schritt ins Zivilleben.
Bei „Verdammt und geliebt“ handelt es sich um eine schnörkellose und ehrliche Abrechnung mit einem Lebensabschnitt voller Abenteuer, Entbehrungen, Kameradschaft und Leid.
Nicht die politischen Ereignisse und Hintergründe, welche zum Algerienkrieg führten, stehen im Mittelpunkt, sondern der Mikroorganismus des „Soldat seins“. Meine Kameraden, meine Vorgesetzten, meine Einheit, die Legion – meine Heimat.
Die distanzlose Darstellung und die kurzweilige Erzählweise machen das Buch sehr empfehlenswert.







Tödlicher Irrtum – Die Geschichte der RAF
von Butz Peters


Taschenbuch: 863 Seiten
Verlag: Fischer (Tb.), Frankfurt;
3. Aufl. (Juni 2007)
ISBN-13: 978-3596172658
Preis: 12,95 €

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Egal was man über die RAF wissen möchte, auf den 860 Seiten von Butz Peters wird man fündig.
Das Buch gliedert sich in sieben Abschnitte. Drei davon bilden die drei Generationen ab. Ein Abschnitt widmet sich dem Thema RAF und MfS und einer den Nachwirkungen der Selbstauflösung im Jahr 1998. Butz Peters erzählt chronologisch. Dennoch kann das Buch auch abschnittsweise oder kapitelweise ohne Informationsverlust gelesen werden. Was besonders gefällt: Jede involvierte Person wird mit einem kurzen Lebenslauf in die Erzählung eingeführt. Dem Leser fällt es somit leicht, den Überblick zu behalten. Der Autor verrät, dass bis heute weitgehend unbekannt ist, wer zur 3. Generation der RAF gehörte, dass es eine RAF-Angehörige gibt, deren Identität zwar bekannt ist, die aber bisher nicht gefasst werden konnte. Ebenso ist die Tatwaffe, mit der Hanns Martin Schleyer und Gerold von Braunmühl erschossen wurden immer noch spurlos verschwunden.

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