Dienstag, 12. März 2024

Helikon-Tex®: Swagman Roll

 

Helikons Swagman Roll ist mittlerweile über sechs Jahre am Markt präsent. Seit Herbst 2023 ist der multifunktionale Poncho-Liner in einer verbesserten Fertigungsstufe verfügbar: Er besitzt jetzt zusätzlich eine Wendemöglichkeit, mit zwei komplementären Tarnmustern

Der Swagman verpackt sich entweder selbst in
seiner Brusttasche oder im mitgelieferten Packsack.
Gebrauchsanweisung inklusive


Von Arne Mühlenkamp

Kommt das Gespräch auf Regenschutzumhänge und deren Innenfutter (auch Poncho und Poncho-Liner genannt), hat jeder ehemalige Soldat eine Wortmeldung beizutragen; sogar Luftwaffenangehörige. Konsens dabei ist, dass der Poncho-Liner das sinnvollste Ausrüstungsteil war, das jemals ausgegeben wurde. Das war möglicherweise auch der Grund, weshalb die Bundeswehr in den 1990er Jahren weder Poncho noch Poncho-Liner weiter an die Truppe ausgab. Zu sinnvoll; zu einfach.
Aber nicht nur für Soldaten stellt ein Poncho-Liner ein Stück Ausrüstung dar, das man im Bedarfsfall schon einmal gern in Gold aufwiegen möchte. Auch Trekking-Begeisterte oder Draußen-Enthusiasten wissen diese, eigentlich nur als Innenfutter gedachten, Umhänge wertzuschätzen. Seit etwa 2017 bietet der polnische Hersteller Helikon-Tex eine Gebrauchswert gesteigerte Variante des schnöden Poncho-Liners an: Den so genannten Swagman Roll.

In der Seitentasche eines Duffel Bags findet
der verpackte Swagman problemlos Platz


Gebrauchswertsteigerung
Die Gebrauchswertsteigerung erfährt der Helikon-Umhang durch seine multifunktionale Einsetzbarkeit. Mindestens fünf Rollen sind denkbar, die der Swagman ausfüllen kann. Zunächst natürlich die, des Umhang mit Kapuzenloch in der Mitte und einer Kopplung über eine Fast-Tex Schnalle an der Vorderseite.
Schließt man den umlaufenden Reißverschluss, entsteht ein Schlafsack, der je nach Kälteempfinden des Anwenders als Sommerschlafsack dienen kann. Oder auch als zusätzliche Innenhülle für mehr Wärmerückhalt und Wohlbehagen in einem bereits vorhandenen Schlafsack.
Entsprechend stabile Befestigungselemente vorausgesetzt, ist eine Verwendung als Hängematte denkbar. Und nicht zuletzt kann der Swagman als universelle (Picknick-) Decke dienen.

Drei Varianten mit jeweils zwei komplementären Tarnmustern
stehen zur Wahl: U.S. Desert und Desert Night Camo


Tarnmuster
Die neue Fertigungslinie verfügt außerdem über zwei komplementäre Tarnmuster. Drei Varianten sind derzeit verfügbar. Zum einen die Kombination aus den Tarnschemen U.S. Desert und Desert Night Camo, die beiden Pencott-Muster Wildwood und Snowdrift sowie die Ausführung in Mitchell Camo als „Leaf“ bzw. „Clouds“.

Die beiden Pencott-Muster
Wildwood und Snowdrift


Material und Gewicht
Helikon-Tex verwendet für den Swagman das gleiche Material, aus dem auch die Wolfhound Jacken gefertigt sind: Climashield APEX in einer 67er Grammatur. Damit erhält die Multifunktionsdecke die identischen positiven Gebrauchseigenschaften: Hoher Wärmerückhalt bei geringem Gewicht und pflegeleicht bei der Reinigung. Die Endlos-Kunstfaser Climashield APEX lässt sich auch problemlos im komprimierten Zustand aufbewahren und wird nach dem Entpacken sofort ohne Funktionseinschränkung vollen Wärmerückhalt bieten. Im mitgelieferten Packsack verstaut sich der Swagman in Dreißig Zentimeter Länge mal sechzehn Zentimeter Breite.
Ausgelegt hat die Decke die Maße von 145 mal 200 Zentimeter und wiegt keine achthundert Gramm.

Sowie die Ausführung in
Mitchell Camo als „Leaf“ bzw. „Clouds“
(Bilder: Hersteller)


Verpackt sich selbst
Möglich wäre auch, den Swagman in sich selbst zu verpacken. Als Futteral dient dabei die etwa 30 mal 30 Zentimeter große Brusttasche, die Helikon-typisch innen natürlich auch mit einer Fangschnur-Öse ausgestattet ist.

Fazit
Der Swagman Roll ist ein Ausrüstungsgegenstand, den man nach Anschaffung nicht mehr missen möchte. Der Verkaufspreis liegt für die Wendeausführung bei 170 Euro. Vergleichbare Produkte von Premiumanbietern kosten da schon mal das Doppelte.

Service
Mehr dazu in "Die Waffenkultur" Nr. 75 ab 30. März 2024

 

Mittwoch, 6. März 2024

Leseempfehlung: Das Maschinengewehr 34

 

Waffen-Anatomie: Das Maschinengewehr 34
von Alexander Geckeler

Hardcover: 440 Seiten mit 450 Abbildungen
Verlag: Books on Demand (2024)
Format: 20 x 28 Zentimeter
ISBN: 978-3-7583-3132-9
Preis: 79 Euro

Direktbestellung



Das neue Sachbuch „Waffen-Anatomie: Das Maschinengewehr 34“ wirft einen faszinierenden Blick auf die technischen Details dieser ikonischen Maschinenwaffe, die zum Symbol für industriell gefertigte, hochpräzise Waffentechnik geworden ist. Das Buch ermöglicht dem Leser eine tiefgehende Auseinandersetzung mit dem MG 34 und fördert das Verständnis für diesen Meilenstein des Maschinengewehrbaus durch einen fokussierten Blick auf seine Konstruktionsdetails und die damit verbundene Fertigungstechnik.



Das Herzstück des Buches sind die nahezu vollständig erhaltenen Originalkonstruktionszeichnungen, die erstmals veröffentlicht werden. Diese Zeichnungen enthüllen die inneren Geheimnisse der Waffe und ihrer einzelnen Komponenten. Sie zeigen konkret, wie die einzelnen Teile konstruiert sind, was sie auszeichnet und wie sie ursprünglich hergestellt wurden. Darüber hinaus wird deutlich, wie sich einzelne Bauteile im Laufe der Zeit verändert haben, um den Anforderungen des Krieges gerecht zu werden.



Das Maschinengewehr 34 war ein bahnbrechendes Werkzeug, das die Art und Weise, wie der Zweite Weltkrieg geführt wurde, maßgeblich beeinflusst hat. Als erstes deutsches Einheitsmaschinengewehr prägte es die Schlachtfelder bis 1945. Mit diesem Buch möchte der Autor den Leser einladen, das MG 34 nicht nur als Kriegsgerät, sondern auch als beeindruckendes Ergebnis konstruktiver und handwerklicher Leistung zu betrachten.



„Waffen-Anatomie: Das Maschinengewehr 34“ ist ein unverzichtbares Werk für alle, die sich für die Geschichte und Technik von Waffen interessieren. Die Veröffentlichung der Originalkonstruktionszeichnungen ermöglicht es dem Leser, einen einzigartigen Einblick in die Entwicklung und Fertigung dieser bedeutenden Waffe zu erhalten.


Erstmalig werden alle erhaltenen Originalkonstruktionszeichnungen veröffentlicht
Umfassendes Portrait der Fertigungstechnik von militärischen Handfeuerwaffen in Deutschland zur Zeit des Maschinengewehr 34 (MG 34)

Das Buch ist ab sofort direkt beim Verlag sowie Online- und im stationären Buchhandel erhältlich
https://buchshop.bod.de/waffen-anatomie-das-maschinengewehr-34-alexander-geckeler-9783758331329







Montag, 26. Februar 2024

Scharfschützenwesen: Zufallsvariable Wind

 

Material vs. Können

Für einen Langdistanz-Treffer sind zwei tragende Säulen wichtig: Die Grundbefähigung des Schützen und die ballistische Leistungsfähigkeit des Kalibers. In wie weit kann Schützenleistung mangelnde ballistische Performance kompensieren? Und an welchen Details sollte der Schütze gezielt arbeiten?


Neue Long-Range-Wunderkaliber, wie die 300PRC, stechen bei
Vergleichsrechnungen heraus. Sie haben deutlich weniger
Windanfälligkeit und erreichen auf eintausend Meter eine fast
dreimal größere Erstschusstrefferwahrscheinlichkeit als eine .308 Win


Im Scharfschützenwesen spielt geeignetes Material eine weitaus größere Rolle, als bei anderen Arten des Schießens. Während jedermann schon nach kurzer Ausbildungsdauer mit einer Pistole im Kaliber 9 mm Luger einen Treffer auf ein 150 Meter entferntes, manngroßes Ziel anbringen kann, stößt der Anwender im Langdistanz-Schießen schneller an Grenzen, die ihm durch das verwendete Material gesetzt werden. An diesem Punkt steht die berechtigte Frage: Brauche ich neues Material oder nur eine bessere Ausbildung?

Ballistische Leistungsgrenze
Für das Beispiel des Kaliber 9x19 kann unterstellt werden, dass der Mannscheibentreffer über einhundertfünfzig Meter die ballistische Leistungsgrenze der Patrone 9 mm Luger bedeutet. Diese Leistungsgrenze auszureizen, schafft der durchschnittlich begabte Anwender schon nach kurzer Ausbildungszeit. Der Grenznutzen von noch mehr oder noch besserer Ausbildung ist hier sehr gering, da die ballistische Leistungsfähigkeit der 9x19 schlichtweg erschöpft ist.
Übertragen auf das Langdistanz-Schießen und bspw. das Kaliber .308 Winchester wäre das Ende der ballistischen Leistungsfähigkeit bei etwa achthundert Meter angesiedelt. Um wiederholbar 800-m-Treffer anbringen zu können, hat der Schütze jetzt die beiden o.g. Möglichkeiten: Er verbessert seine Schützenleistung oder beschafft sich eine Waffe mit höherem ballistischen Potential.
Das Dilemma in diesem Fall ist die Kosten-Nutzen-Rechnung. Denn man kann nur einmal Zeit in Ausbildung investieren und man kann nur einmal Geld für ein neues Gewehr ausgeben. (Zugegebenermaßen ist ein neues Gewehr reizvoller)

Das Kaliber 6.5 Creedmoor hat sich querschnittlich etabliert.
Bei identischen Rückstoßverhalten hat die 6.5CM für Schüsse zwischen
800 und 1.000 Meter ballistische Vorteile gegenüber einer .308 Win.


Annahmen
Um die folgende Betrachtung einigermaßen vergleichbar zu halten, sei davon ausgegangen, dass der Schütze über eine Grundbefähigung verfügt, die sich wie folgt definiert: Der Schütze erfüllt mit einer Pistole zu jedem beliebigen Zeitpunkt und beliebig oft den Präzisionsanspruch „Kornbreite“. Das heißt, er trifft entfernungsunabhängig ein Ziel, das jeweils seiner Kornbreite entspricht.
Mit einem Gewehr ist er in der Lage, zu jedem beliebigen Zeitpunkt eine Gruppe zu schießen, die kleiner oder gleich 0,6‰ ist. Das bedeutet, die Gruppe ließe sich auf 25 Meter mit dem Zeigefinger abdecken. Auf einhundert Meter entspräche das einem Streukreis von sechs Zentimeter. Hochgerechnet auf die vorgenannten achthundert Meter wäre das eine Streuung von weniger als fünfzig mal fünfzig Zentimeter; also ein sicherer Treffer auf einer Mannscheibe. Man könnte auch sagen, die schützenbedingte Durchschnittsstreuung ist kleiner als das Zielmedium.

Variablen bei Langdistanz
Im Scharfschützenwesen kommen mehrere Faktoren zusammen, die signifikanten Einfluss auf den präzisen Treffer haben. Das sind Entfernung zum Ziel, Luftdruck, Temperatur, Windverhältnisse, Anfangsgeschwindigkeit, Geschossgewicht, ballistischer Koeffizient.
Von allen Faktoren können nur zwei Variable nicht exakt bestimmt, d.h. gemessen, werden. Das sind die Faktoren Wind sowie die Anfangsgeschwindigkeit des Projektils (vor dem Schuss). Während die Anfangsgeschwindigkeit durch statistisch aussagekräftige V0-Messungen hinreichend genau eingegrenzt werden kann und die Varianz durch Verwendung hochwertiger Munition reduziert werden kann, bleibt der Wind die eine Zufallsvariable. Und damit der einzige Einflussfaktor, an dem menschliche und ballistische Leistungsbeiträge sichtbar werden können.

Die Hornady 7mmPRC ist das jüngste Produkt
der Precision Rifle Cartridge Serie


Zufallsvariable Wind
Die meisten Fehlschüsse über Langdistanz haben ihre Ursache in der Falschbeurteilung der Windverhältnisse. Wind kann weder exakt gemessen noch stochastisch geschätzt werden. Wind muss „gelesen“ werden. (An dieser Stelle wird auch bewusst der Begriff der „Wind-Schätzung“ vermieden, um semantische Konflikte mit dem Begriff der stochastischen Schätzung zu verhindern.)
Da es im Jahr nur ganz wenige windstille Tage gibt, ist die günstigste Konstellation im Scharfschützenwesen nur eine Windstärke aus nur einer Windrichtung über die gesamte Entfernung bis zum Ziel. Im Normalfall allerdings sind Windrichtung und Windstärke an der Stellung des Schützen ungleich den Windverhältnissen im Zielgebiet. Noch übungsintensiver wird das Windlesen, wenn neben Schützenposition und Zielgebiet ferner auf der Flugbahn des Geschosses eine dritte Windart vorherrscht.
Das einzige Trainingsziel wird somit, Wind besser lesen zu können. Der einzige Anschaffungsgrund für ein neues Kaliber ist demnach, Auswirkungen von Fehlern im Windlesen zu minimieren. An diesem Punkt setzt die Kosten-Nutzen-Rechnung für den Schützen ein: Geht er den steinigen Weg und lernt den Wind anhand von Geländemerkmalen besser zu lesen? Oder rüstet er auf ein Kaliber um, das grundsätzlich weniger windanfällig ist?

Die vor etwa drei Jahren eingeführte .375 Swiss P
des RUAG-Konzerns besticht mit extrem hohen Energietransport
jenseits der eintausend Meter (Foto: RUAG)


Wind-Vergleichbarkeit von Patronen
Das bestimmende Maß für den Einfluss des Windes auf ein Geschoss ist dessen Flugzeit. Je länger ein Geschoss fliegt, desto länger kann eine seitliche Kraftkomponente (Wind) auf das Geschoss einwirken. Die Lösung ist daher, die Flugzeit des Projektils zu minimieren.
Die Flugzeit des Projektils wird umso kürzer, je höher die Anfangsgeschwindigkeit und je geringer der Geschwindigkeitsverlust während der Flugzeit sind. Die Verlangsamung eines Geschosses ist umso kleiner, je höher der ballistische Koeffizient ist.
Um den Windeinfluss zu minimieren, sollten die Anfangsgeschwindigkeit sowie der ballistische Koeffizient maximiert werden. Das Geschoss sollte also in seiner Kalibergruppe eine möglichst große Masse haben, vor einer möglichst großen Pulverladung sitzen und durch einen möglichst langen Lauf getrieben werden.

Vergleichsrechnung von sechs Patronen, die im Langdistanz-Schießen
relativ weit verbreitet sind. Die 300 Norma Mag entspricht außenballistisch
ziemlich genau der 300PRC. Eine 6.5 Creedmoor besitzt trotz besserer
Außenballistik weniger Rückstoßimpuls als eine .308 Win. Ebenso hat eine
300 Norma Mag / 300PRC weniger Rückstoßimpuls als die 338 Lapua Mag bei
deutlich weniger Seitenwindanfälligkeit. Theoretisch muss der Schütze bei
drei Meter pro Sekunde Seitenwind mit einer 300PRC bis 500 Meter überhaupt
keine Seitenkorrektur vornehmen. Bei 750 Meter ist die Ersttreffer-Wahrscheinlichkeit
mit diesem Kaliber fast doppelt so hoch, wie mit einer außenballistisch optimierten .308 Win


Wunderpatronen
In den vergangenen zwanzig Jahren hat sich die Welt der Long-Range-Patronen grundlegend verändert. Spätestens mit dem Design der Kaliberserie der Precision Rifle Cartridge (PRC) vor etwa zehn Jahren erlebte die Szene eine Zeitenwende. Erstmals wurden auf Grundlage sowohl mathematischer als auch praktischer Erfahrungen Patronen explizit für den Einsatz über weite Distanzen konzipiert. Das erste Kind dieser Serie war die 6.5PRC (in 2013/2018), die vornehmlich unter Wettkampfbedingungen eingesetzt wurde. Die 300PRC folgte in 2018/2019 und sollte vorwiegend zur Jagd auf 4-beinige oder 2-beinige Beute eingesetzt werden. Schnell zeigte sich die Austauschbarkeit beider Kaliber in der jeweiligen Rolle.
Eine weitere Patronenserie ist die seit der Jahrtausendwende verfügbare CheyTac in den Dimensionen .408 und .375 CheyTac sowie die vor etwa drei Jahren eingeführte .375 Swiss P des RUAG-Konzerns.
Was all diese Geschossentwicklungen gemeinsam haben, ist die Balanced Flight/Controlled Spin-Technologie. Wodurch stark vereinfacht formuliert eine höhere Flugreichweite im Überschallbereich sowie eine bessere Vorhersagbarkeit des Geschossverhaltens im transsonischen Bereich erzeugt werden soll.

Nachteile
Längere Geschosse mit signifikant höheren Geschwindigkeit erzeugen deutlich mehr Laufverschleiß. Die Lebensdauer eines Laufes dürfte bei diesen Kalibern so gut wie nie die Eintausend-Schuss-Grenze erreichen. Kostenrechnerisch bedeutet das: Neben den fünf bis acht Euro pro verschossene Patrone sollte der Anwender gleichzeitig pro Schuss zwei bis drei Euro Abschreibung auf den Lauf kalkulieren. Man kann eben entweder sparen oder erfolgreich Long-Range schießen.

Eine halbe Sekunde weniger Flugzeit bedeutet eine
halbe Sekunde weniger Angriffsmöglichkeit für Seitenwind


Vergleichsrechnungen
Auf Grundlage der Erkenntnis, dass eine kürzere Flugzeit gleichbedeutend mit höherer außenballistischer Leistung ist, können verschiedene Patronen miteinander verglichen werden. Ziel ist, die Wahrscheinlichkeit eines Ersttreffers zu schätzen.
Dafür wird für die jeweilige Patrone die maximale Mündungsenergie angenommen. Als Projektil wird jeweils das auf dem Markt verfügbare Geschoss mit dem höchsten ballistischen Koeffizienten gewählt. Aus der bekannten Geschossmasse kann über die Mündungsenergie die Mündungsgeschwindigkeit errechnet werden. Beispielhaft wurden für die Vergleichsrechnungen die Kaliber .308 Win / 6.5 Creedmoor / 7mm Rem Mag / 300 Win Mag / 338 Lapua Mag sowie die 300 Norma Mag einbezogen, welche außenballistisch ziemlich genau der 300PRC entspricht.
In der Realität werden diese theoretisch errechneten Daten je nach Umgebungsbedingung abweichen. Für eine vergleichende Betrachtung von Patronen eignet sich dieses Vorgehen allerdings umso mehr, da es auf Basis rein technisch-objektiver Parameter stattfindet.

Eintausend Meter Entfernung und drei Meter Seitenwind gehören
beim Langdistanz-Schießen ohnehin zum Fortgeschrittenenprogramm.
Mit einer .308 Win wären sieben bis acht Versuche erforderlich.
Mit einer 300PRC vermutlich nur drei


Schätzung des Ersttreffers
Außenballistisch wird mit einer Standard-Atmosphäre von eintausend Millibar Luftdruck und 15 Grad Celsius Umgebungstemperatur gerechnet. Außerdem wird angenommen, dass der Schütze den Wind jeweils auf drei Meter pro Sekunde genau schätzen kann. Das entspricht eher mittelmäßigen Windlese-Fähigkeiten. Mit Hilfe eines stochastischen Verfahrens, der sog. „Monte-Carlo-Simulation“ werden mehrere tausend Schuss simuliert. Aus der Anzahl der Treffer auf eine Zielgröße von 45 mal 45 Zentimeter kann die Trefferwahrscheinlichkeit errechnet werden.

Das Ergebnis der Monte-Carlo-Simulation veranschaulicht graphisch
die Ersttreffer-Wahrscheinlichkeit auf ein Ziel von 45 mal 45 Zentimeter
auf eintausend Meter Entfernung. Oben .308 Win unten 300 Norma Mag / 300PRC


Ergebnisbetrachtung
Das Ergebnis überrascht, weil es der grundsätzlich gültigen Regel „Ausbildung vor Ausrüstung“ widerspricht. Zwar ist die Fähigkeit, Wind lesen zu können, bei Verwendung des Kalibers .308 Winchester deutlich wertvoller – allerdings nur, weil die .308 Winchester außenballistisch deutlich weniger Potential hat, als bspw. die .300 Norma Magnum. Das bedeutet aber im Umkehrschluss, dass der Grenznutzen von immer besseren Windlese-Fähigkeiten sehr klein wird. Praktische Erfahrungen zeigen, dass die Fähigkeit den Wind auf anderthalb bis zwei Meter pro Sekunde lesen zu können, ausreicht. Insbesondere die Fähigkeit, Wind besser als ein Meter pro Sekunde lesen zu können, bringt keine wesentliche Erhöhung der Ersttrefferwahrscheinlichkeit und wäre in Anbetracht begrenzter zeitlicher Trainingsressourcen Verschwendung.

Fazit
Der präzise Erstschusstreffer auf eintausend Meter scheint der Anwendungsbereich zu sein, bei dem mehr Materialeinsatz auch zu wesentlicher Ergebnisverbesserung führen kann. Jedoch ist ein leistungsstarkes Kaliber allein nicht alles. Die Kette ist nur so stark, wie ihr schwächstes Glied. Grundbefähigung und Mindset des Schützen, eine qualitativ hochwertige Optik und die korrekte Kombination aus Patrone und Gewehr sind gleichermaßen wichtig. Wer glaubt, Materialkonsum macht wehrhaft, kann sich den Weg in die Schützenstellung sparen.

Mehr dazu in "Die Waffenkultur" Nr. 74

 

Mittwoch, 14. Februar 2024

UF Pro: Delta Eagle Gen. 3

 

UF Pro bietet seit Kurzem die beliebte Softshell Delta Eagle in einer Weiterentwicklung als Generation 3 an. Die Jacke wurde mit der UF Pro typischen Liebe fürs Detail überarbeitet und setzt jetzt im Marktsegment der Softshells neue Akzente


Der Begriff Softshell Jacke ist genauso dehnbar, wie die Jacken selbst. Eine einheitliche Definition gibt es nicht. Allerdings hat jeder Outdoor-Hersteller meistens zwei Modelle in seiner Angebotspallette. Eine gefütterte und eine leichte, ungefütterte Variante. Softshell Jacken stehen im Ruf, alles zu können, aber nichts davon richtig. Sie sind nie absolut wasserdicht, nie völlig windabweisend und als warme Außenschicht für Extremtemperaturen keine reale Alternative. Hier liegt die Abgrenzung zu den so genannten Hardshell Jacken. Eine Hardshell ist auf einen oder mehrere Einsatzzwecke hin optimiert. Sie hält Regenwetter länger stand und ist winddicht, was meist mit einer geringeren Wasserdampfdurchlässigkeit erkauft wird. Oder die Hardshell ist eine Jacke mit hohem Wärmerückhalt für „Extreme Cold Weather Conditions“ (ECWC) mit einem Einsatzbereich für unter minus zwanzig Grad Celsius, was sie für alle anderen Temperaturbereiche untragbar werden lässt.

Von den drei Lagen einer Softshell hat UF Pro
das Innenfutter separiert. Nur noch die Außenhaut
und die Membran werden laminiert


Softshell Konzept
Für gewöhnlich bestehen Softshell Jacken aus drei Schichten: Der Außenhaut, einer Membran und dem Innenfutter. Meist werden diese drei Schichten zu einer Grundware laminiert, welche dann als Ausgangsmaterial für den Zuschnitt der Jacke verwendet wird. Das reduziert die Herstellkosten. Das Ausgangsmaterial ist dabei durchaus hochwertig und besitzt je nach Hersteller ganz unterschiedliche Produktbezeichnungen, wie bspw. StormStretch® oder ePTFE Membran GORE 3-L. Softshell-Material ist grundsätzlich winddicht und aufgrund einer Appretur, z.B. mit DWR (Durable Water Repellent) in den meisten Fällen auch stark wasserabweisend.

Die UF Pro typischen Air/pac-Polsterungen in
den Schultern verhindern Kältebrücken und
Druckstellen beim Tragen schwerer Ausrüstung


UF Pro Konzept neu
UF Pro hat sich insbesondere diesem Drei-Lagen-Konzept angenommen und es verbessert. Das Innenfutter wurde separiert. Nur noch die Außenhaut und die Membran werden laminiert. Dadurch wird es möglich, das Material für das Innenfutter frei zu wählen. UF Pro entschied sich hierbei für das sog. Cocona Fleece von 37.5™ Technology, welches bereits aus mehreren anderen UF Pro Jacken bekannt ist. Aus 37.5™ Technology wird Bettwäsche hergestellt, sowie Sportbekleidung oder Herrenoberbekleidung. Renommierte Marken, wie Burberry und Calvin Klein verwenden es genauso, wie Salomon, TREK oder Vertx.
Cocona® bzw. 37.5™ unterscheidet sich von anderen Fleece-Grundwaren durch deutlich bessere Eigenschaften im Dampfmanagement. Das heißt, die durch den menschlichen Körper abgegebene Wärme wird schneller nach außen weitertransportiert ohne das es sofort zu einem Feuchtigkeitsstau innerhalb der Jacke kommt. Darüber hinaus werden so dreihundert Gramm Gewichtsersparnis gegenüber der Jacke aus 2. Generation erreicht. Die Außenhaut der Delta Eagle Gen. 3 ist weiterhin ein Nylon-Ripstop-Gewebe.

Das neue 2-Knopf-System am Kragen ermöglicht
ein schnelles Lösen und Aufsetzen der Kapuze


Auch neu: Kapuze
Die Kapuze ist von ihrem Schnitt unverändert. Allerdings hat UF Pro das Verstauen der Kapuze im Kragen überarbeitet. Durch das neue 2-Knopf-System am Kragen ist es jetzt möglich, die Kapuze schnell mit zwei Handgriffen aus dem Kragen zu lösen und aufzusetzen.

Belüftung
Ein Reißverschluss unter den Armen, der geöffnet werden kann, um etwaigen Wärmestau abzuleiten und die Jacke etwas zu klimatisieren, ist bei fast allen Softshell oder Outdoor-Jacken vorhanden.
UF Pro hat diesen Reißverschluss vergrößert. Es ist möglich, die Jacke seitlich vom Bund bis zum Ellenbogen zu öffnen. Damit werden zwei Dinge erreicht: Neben der Klimatisierung kann so auch auf ein eventuell vorhandenes Gürtelholster nebst Waffe zugegriffen werden. Der Bund der Jacke wird in diesem Fall weiterhin durch eine Druckknopflasche zusammengehalten.

Der Seitenreißverschluss öffnet vom Bund bis
zum Ellenbogen. Neben der Klimatisierung kann
so auch auf ein eventuell vorhandenes Gürtelholster
nebst Waffe zugegriffen werden


Schulterpolster
Im Schulterbereich hat die Softshell die UF Pro typischen Air/pac-Polsterungen. Die machen nicht nur ein breites Kreuz, sondern haben auch Funktion: Das permanente Tragen eines Plattenträgers wird durch die Polster wesentlich angenehmer. Und: Es entsteht keine Kältebrücke, weil kein direkter Kontakt zwischen Ausrüstung und dem Körper aufgebaut wird.

Preis und Farben
Innovation kostet. Der Verkaufspreis der Gen. 3 liegt bei etwa 320 Euro. Die Jacke ist in fünf Colorits verfügbar: Schwarz, Oliv, Grau; außerdem in Navy Blue und gegen einen Aufpreis von achtzig Euro in MultiCam.

Fazit
Wer einfach nur „schlichte“ Oberbekleidung sucht, ist bei UF Pro falsch. UF Pro ist aufs Detail bedacht und zwar ungeachtet der Herstellkosten. Das ist, neben anderen Faktoren, Unternehmensphilosophie und die immer größer werdende UF Pro Fangemeinde sucht genau nach diesem Bekleidungsstil. Die neue Delta Eagle Gen. 3 entspricht genau dieser UF Pro Philosophie.

Service
https://www.tripleaction.de/uf-pro/


Montag, 5. Februar 2024

Helikon-Tex®: SAS Smock

 

Im Herbst 2023 brachte Helikon-Tex eine Neuauflage des legendären SAS Smock auf den Markt. Klassische Elemente dieser Militärjacke blieben im Schnitt erhalten, wurden aber durch moderne Details zu einem attraktiven Vintage-Stil ergänzt. Tradition trifft auf Moderne

Afghanistan 2001: Angehörige des Australischen SAS
während der Operation Slipper. Gut zu erkennen die
Smock-ähnlichen Kampfjacken mit Kapuze. Über dem Smock
werden noch zusätzlich Kampfmittelwesten getragen


Von Arne Mühlenkamp

Der „Smock“, oder eingedeutscht auch „hängender Kittel“, ist ein typisch militärisches Kleidungsstück. Glaubt man der Überlieferung, dann war der britische SAS der erste Verband, der in den frühen 1940er Jahren mit dieser Art von Kampfjacken ausgerüstet wurde.

Ebenfalls Australischer SAS in Afghanistan, bekleidet
mit dem typischen Smock als äußere Schicht


Historie
Die eigentlichen Wurzeln des „Kittels“ dürften aber eher in der Deutschen Wehrmacht bzw. Luftwaffe zu verorten sein, die ihre Fallschirmjäger mit einem Sprungkittel ausrüstete; dem sog. „Knochensack“.
Die heute als SAS Smock bekannte Jacke ist eine direkte Weiterentwicklung des deutschen Knochensacks durch den britischen Offizier Major Denison. Insbesondere von Fallschirmjägern wurde dieser Jackentyp über der gesamten Ausrüstung getragen, um zu verhindern, dass sich Teile des Fallschirms mit der restlichen Ausrüstung verheddern können. Der Smock hatte auch nur wenige (meistens vier), aber dafür große, meist balgförmige Taschen.

Der Helikon SAS Smock im Farbton Earth Brown kann ein
attraktiver Alltagsbegleiter sein (Foto: Hersteller)

Trageweise
Eine, nicht jedem bekannte, Information zur Trageweise ist, dass der Smock immer als äußere Schicht getragen wird. Eine wärmende Isolationsschicht und selbst Nässeschutz wird bei diesem Trageprinzip unter den Smock gezogen. Damit ist gewährleistet, dass der Zugriff auf die Taschen des Smocks völlig unabhängig vom Umgebungswetter gleich bleibend ist. Die Taschen befüllen sich, selbst armeeübergreifend, wiederum immer relativ identisch: In den Brusttaschen wird alles verstaut, was zur Navigation dienen kann; bspw. Karten, Kompass, kleiner Entfernungsmesser, Schreibutensilien. In den unteren Taschen der Vorderseite werden Reservemagazine transportiert. Sollte der Smock weitere Taschen im Oberarm- oder Rückenbereich haben, können diese mit Erste-Hilfe-Ausrüstung bzw. Verpflegung bestückt werden. Die Trageweise des Smock sollte grundsätzlich ein „Leben aus der Jacke“ gewährleisten.

Unter den Armen ausreichend große Reißverschlussöffnungen
zur Belüftung (Foto: Hersteller)

Allround-Kampfjacke
Besonders zu Beginn des 21. Jahrhunderts erlebte der klassische Smock eine Weiterentwicklung zur Allround-Kampfjacke, die der Idee von „Leben und Kämpfen aus der Jacke“ immer näher kam. Ein typisches Beispiel ist die sog. „Einsatzkampfjacke KSK“. Allein das Tragen der Jacke bietet dem Soldaten auch noch nach eventuellem Verlust seines Rucksacks ein Höchstmaß an Autonomie sowie an Kampf- und Überlebensfähigkeit.

Traditionell werden in den Brusttaschen eines Smock
Hilfsmittel zur Navigation verstaut. Unten gut zu erkennen
die bandvernähten Canadian Buttons (Foto: Hersteller)



Helikon Smock
Helikon-Tex hat viele klassische Elemente dieser Ur-Kampfjacke beibehalten, dem Smock jedoch ebenso eine modische Vintage-Optik verpasst. Insbesondere im Farbton Earth Brown wird der Helikon Smock zu einem unauffälligen – fast schon eleganten – Alltagsbegleiter für jede Jahreszeit.
Die Jacke ist ungefüttert, was der Ursprungsidee entspricht. Bei kälteren Außentemperaturen kann somit eine Kunstfaser-Isolationsjacke unter dem Smock getragen werden.

Der Frontreißverschluss schließt sehr hoch,
fast bis zur Nase des Trägers (Foto: Hersteller)


Taschenanordnung
Der Smock besitzt vier Pattentaschen, was ebenfalls sehr nah an der Ursprungsidee ist. Im Inneren sind die Brusttaschen mit einer Fangschnur ausgestattet. Wichtige Kleinutensilien, wie bspw. der Kompass können so relativ verlustsicher getragen werden.
Um die Belademöglichkeiten des Smock insgesamt etwas zu erweitern, hat Helikon jede der Pattentaschen mit einer zweiten Zippertasche hinterlegt. Die Gesamtanzahl summiert sich so auf acht Taschen total.
Eine besondere Reminiszenz sind die Canadian Buttons, mit denen die Pattentaschen verschlossen werden. Canadian Buttons sind sog. Langlochknöpfe, die nicht direkt angenäht sind, sondern über ein kleines Band am Kleidungsstück fixiert werden. Bandgenähte Knöpfe bringen etwas mehr Verlustsicherheit. Eine Idee, die im Ursprung auf kanadische Uniformteile aus dem Zweiten Weltkrieg zurückgeht.
Über Innentaschen verfügt der Smock nicht. Ebenso wurde zu Gunsten des zivilen Erscheinungsbildes dankeswerterweise auf Armtaschen verzichtet.

Zur besseren Ausrüstungs-Orga ist jede Pattentasche
mit einer Reißverschlusstasche hinterlegt (Foto: Hersteller)

Wärmeregulation
Zur besseren Wärmeregulation besitzt der Smock unter den Armen ausreichend große Reißverschlussöffnungen zur Belüftung. Die Kapuze ist angenehm groß und lässt sich zweifach anpassen. Der Frontreißverschluss schließt sehr hoch, fast bis zur Nase des Trägers und schützt damit hervorragend vor kaltem Wind.

Material
Das DuraCanvas Gewebe besteht zu 65 Prozent Polyester, 33 Prozent Baumwolle und zwei Prozent Elastan. DuraCanvas, auch als „Duck“ bzw. nur als „Canvas“ bezeichnet, ist ein Segeltuchgewebe. Im Fall des Helikon Smock jedoch mit einer relativ geringen Grammatur von etwa 230 Gramm pro Quadratmeter. Das leichte Segeltuch hat außerdem eine Weichmacher-Appretur erhalten, wodurch sich die Trageeigenschaften nochmals verbessern. Für eine erweiterte Witterungsbeständigkeit gegen Regen und Wind könnte das Gewebe gewachst werden.

Typisch Helikon: Eine kleine Bandschlaufe dient zur
Aufnahme eines Karabiners für Handschuhe oder den
Gehörschutz (Foto: Hersteller)

Bushcraft Linie
Im Helikon-Tex Universum firmiert der SAS Smock unter der Bushcraft Linie. In diesem Sortimentsbereich bietet Helikon allerlei nützliche Ausrüstung und Bekleidung für Outdoor-Enthusiasten an. Im direkten Vergleich zu Premiumanbietern allerdings, muss der Helikon-Kunde manchmal nur die Hälfte des Budgets aufbringen und zwar ohne Qualitätsverluste in Kauf zu nehmen. Wie z.B. beim Swagman Roll 2.0, der in der Folgeausgabe im März vorgestellt wird.

Fazit
Der leichte und attraktive Vintage-Smock von Helikon ist derzeit in den Farben Schwarz, Oliv, Coyote und Earth Brown erhältlich und kostet um die neunzig Euro. Erstklassig verarbeitet und ohne militärisches Erscheinungsbild wird die Jacke schnell zu einem beliebten Alltagsbegleiter.

Mehr dazu in "Die Waffenkultur" Nr. 74


Dienstag, 30. Januar 2024

Die Waffenkultur – Ausgabe 74 (Januar/Februar 2024)


Ausgabe 74 (Januar/Februar 2024)

Die Januar/Februar Ausgabe hat folgenden Inhalt:

Infanterieporträt (17): Japanische Infanterie
Lehrmeinungen (4): New York Reload
Scharfschützenwesen: Die Zufallsvariable Wind
Projekt P80: Die Truppenerprobung
Avtomat Polski (3): Die WBP Mini-Jack in 7,62x39
„Go for Red!“: Notfallmedizin mit Tactical Responder
Preisbrecher: Plate Carrier von Helikon-Tex®
Alleskönner: Multipurpose Sling MkII von TT
Fescher Kittel: SAS Smock von Helikon-Tex
UF Pro: Delta Eagle Gen. 3
Das Kalenderblatt: Das Maschinengewehr (Teil 6)

http://waffenkultur.com

 

Dienstag, 23. Januar 2024

Kahles: Weltneuheit K328i (3,5-28x50)

 



Mit dem neuen Kahles K328i in der Dimension 3,5-28x50 wurde gem. Herstellerangabe eine vollkommen neue technische Plattform speziell für die Anforderungen moderner sportlicher bzw. taktischer Zielfernrohre mit Absehen in der ersten Bildebene entwickelt. Dabei wurden die Grenzen des technisch Möglichen neu definiert und bisher Unmögliches möglich gemacht. Das K328i soll 40 Prozent mehr Sehfeld als vergleichbare Zielfernrohre haben.



Neben den schon etablierten Absehen, wie dem AMR und dem MSR2/Ki stehen auch zwei neu entwickelte beleuchtete Absehen in erster Bildebene zur Auswahl: SKMR+ und SKMR4+. Beide bisher erhältlichen SKMR-Absehen, wurden an das revolutionär größere Sehfeld des K328i angepasst. Das SKMR+ wurde gemeinsam mit dessen Erfinder Shannon Kay, noch präziser für die Anforderungen dynamischer Schießsportdisziplinen wie PRS und DLR ausgeführt.
Beide Modelle sind ab Februar/März 2024 um etwa 4.300 Euro im Fachhandel erhältlich.



Die Klickverstellung beträgt 0,1 MRAD; also ein Zentimeter auf einhundert Meter. Der Höhenverstellweg liegt bei beachtlichen 340 Klicks. Ermöglicht wird dieser enorme Verstellweg durch einen Mittelrohrdurchmesser von 36 Millimeter (anstatt 34 Millimeter). Vorhandene ZF-Montagen, die bisherige Kahles Zielfernrohre gestützt haben, passen also nicht. Eine Neuanschaffung wird hier erforderlich. (Der semi-professionelle Anwender sollte hier gleich zu Montagen des Herstellers SPUHR greifen.)



Kahles bietet beim K328i auch wieder die Option des Seitenturms links.



Technische Daten K328i (3,5-28x50)
Vergrößerung: 3,5 - 28
Objektivdurchmesser: 50 Millimeter
Mittelrohr: 36 Millimeter
Parallaxenausgleich: 20 Meter bis ∞
Höhenverstellweg: 340 Klick
Seitenverstellweg: 130 Klick
Absehen: 1. BE
Länge: 360 Millimeter
Gewicht: 1.040 Gramm
Batterie: CR2032
Preis: etwa 4.300 Euro


Mittwoch, 17. Januar 2024

Glock 20 Gen. 5 in 10mm Auto (350 Schuss)

 

Nach einem halben Jahr Verwendung hat sich die Schussbelastung der Glock 20 auf 350 Schuss erhöht. Das klingt nach relativ wenig. Jedoch wurde die Waffe meist nur auf der 50-m-Distanz genutzt. Das Gesamtpaket aus Kaliber 10mm Auto und der Leuchtpunktoptik kann dabei seine Vorteile absolut ausspielen

Das Lederholster des Herstellers 1791 Gunleather
aus Florida besitzt ein Paddel und ergänzt
die Glock 20 nahezu perfekt


Hinter der Anschaffung der Glock 20 Gen.5 im Frühjahr 2023 standen zwei Ideen. Zum einen sollte die Alltagstauglichkeit des Kalibers 10mm Auto in einem Langzeittest untersucht werden. Zum anderen war von Beginn geplant, die Pistole aufgrund ihrer MOS-Kompatibilität (MOS: Modular Optic System) mit einem LPV zu bestücken, um Vor- und Nachteile dieser Konfiguration im Allgemeinen zu testen.

Wahl des LPV
Die Anforderungen an das Leuchtpunktvisier (LPV) waren dabei klar definiert. Es sollte zwingend einen sog. Co-Witness mit der Werksvisierung einer Glock-Pistole erzeugen. Alle anderen Optionen, bei denen sich die Visierlinie durch das LPV erhöht, bzw. durch den Umbau auf eine höhere Kimme-Korn-Visierung nachträglich angeglichen werden muss, wurden von vornherein verworfen. Dafür gab es mehrere Gründe. Der „Gelegenheitskauf“ irgendeines LPV (weil es eben „gerade beim Händler lag“) sollte nicht zum nächsten Fehlkauf irgendeiner höher bauenden Kimme-Korn-Visierung führen, nur um es nachträglich wieder „passend zu machen“. In der Praxis zeigt sich, dass sich jede nachträglich montierte Kimme und jedes Korn beim Gebrauch lockern und in nicht wenigen Fällen abfallen wird.
Grds. ist des Weiteren davon auszugehen, dass jedes LPV seinen Dienst versagen kann und das auch wird. Seit LPV in Mode gekommen sind und auch immer häufiger auf Schießkursen auftauchen, zeigt sich, dass in jedem Kurs mindestens ein LPV ausfällt. Genau für diesen Zweck sollte die Möglichkeit des Schießens über Kimme und Korn gewährleistet bleiben. Ansonsten ist die Waffe unbrauchbar.
Das LPV selbst sollte in Redundanz zu seiner Stromversorgung durch eine Batterie im Optimalfall zusätzlich noch eine Stromversorgung über ein Solarpanel ermöglichen.

Paddel-Holster können bequem am Hosenbund über dem
Gürtel fixiert werden, ohne den Gürtel jedes Mal
umständlich ein- und ausschlaufen zu müssen


Wahl des Holsters
Die Rahmengröße der Glock 20 erlaubt die Verwendung von weiterverbreiteten Glock-17-Holstern nicht. Eine Neuanschaffung wird erforderlich. Zwar sind Holster für die größere Glock-Schwester verfügbar, der Markt ist aber keineswegs so reichhaltig. Aufgrund gesammelter praktischer Erfahrungen, sollte das neue Holster ein Paddel besitzen, mit dem es bequem am Hosenbund über dem Gürtel fixiert werden kann, ohne den Gürtel jedes Mal umständlich ein- und ausschlaufen zu müssen.
Die Wahl fiel auf ein Kydexholster von  , dessen Verriegelungssystem sich jedoch als zu wenig ergonomisch darstellte. Außerdem positionierte das Kydexholster die Glock zu hoch am Gürtel, wodurch der Ziehvorgang außerordentlich unbequem wurde.
Abhilfe bot hier die zweite Holster-Anschaffung des Herstellers 1791 Gunleather aus Florida (siehe auch Seite XX ff.). Das Lederholster in der „Optic-Ready-Variante“ ist speziell für die Modelle Glock 20 / 21 gefertigt. Entsprechend perfekt sitzt die Pistole im Holster. Mit der Paddel-Lösung lässt sich auch die relativ schwere 10mm-Auto-Glock bequem führen.

Das Leuchtpunktvisier muss zwingend mit der vorhandenen
Werksvisierung einen Co-Witness erzeugen. Alles andere
wird Gebastel oder Unsinn


Wahl der Munition
Von „Auswahl“ konnte zum Bestellzeitpunkt keine Rede sein. Die einzig verfügbare Laborierung war die Federal-Patrone mit einem 180 Grain Vollmantelgeschoss, das den Lauf der Glock 20 mit gerade einmal 320 Meter pro Sekunde verlässt. Was zu einer Mündungsenergie von etwa 600 Joule führt. Für das allgemeine Training ist das ausreichend. Perspektivisch sollen aber auch Ladungen von 800 oder 900 Joule mit der Waffe verschossen werden.

Auf dem Schießstand
Die bisher abgegebenen 350 Schuss absolvierte die Glock 20 erwartungsgemäß störungsfrei und mit sehr hohem Präzisionspotential. Reduziert sich beim Schießen die Größe des Ziels auf Kornbreite (also bspw. Zielbreite 25 Zentimeter auf fünfzig Meter Entfernung), kann die leistungsstarke Glock in Verbindung mit dem LPV ihre Trümpfe ausspielen.
Der Vorteil insbesondere über die 50-m-Distanz mit dem Präzisionsanspruch „Kornbreite“ liegt beim vereinfachten Zielvorgang. Anstelle von Kimme und Korn auszurichten und mit dem hergestellten Visierbild einen Haltepunkt auf dem Ziel zu finden, reicht es beim LPV aus, den Leuchtpunkt auf das Ziel zu legen. Da wo Punkt, auch Treffer – so die landläufige Meinung. Zielfehler des Schützen sowie altersschwache Augen werden bis zu einem gewissen Grad kompensiert.
Nachteilig zeigt sich jedoch der relativ helle Punkt des Holosun Elite SCS. Dieser lässt sich nur von Stufe „sehr hell“ in eine nicht wesentlich weniger helle Stufe regulieren. Beim Schießen im Freien bei Tageslicht überstrahlt der Leuchtpunkt aufgrund seiner Helligkeit mitunter das Ziel. Die Zielerfassung wird dadurch erheblich erschwert. Hier ist kurzfristig ein Austausch gegen das LPV eines anderen Herstellers zu erwarten.

Nachteilig zeigt sich der relativ helle Punkt des
Holosun Elite SCS. Dieser lässt sich auch
kaum nennenswert dimmen


Technische Daten
Modell: Glock 20
Hersteller: Glock Ges.m.b.H., Österreich
Waffenart: Selbstladepistole
Kaliber: 10 mm Auto (10x25)
L x B x H: 193 x 33 x 139 mm
Lauflänge: 117 mm
Visierlinie: 175 mm
Abzugssystem: Glock Safe Action®
Abzugsgewicht: 2,6 kg
Gewicht: 808 Gramm (mit Magazin, leer)
Mit Magazin, gefüllt: 1.150 Gramm
Magazinkapazität: 15

Erstvorstellung

Freitag, 12. Januar 2024

8.000 Schuss später: SIG P320 in 9x19

 

Alle namhaften Hersteller haben eine moderne Gebrauchspistole mit Schlagbolzenschloss (sog. „striker-fired Pistol“) im Programm. SIG Sauer hat im Jahr 2014 seine P320 in den Ring geworfen. Mit beachtlichem wirtschaftlichen Erfolg. Seit nunmehr sechs Jahren befindet sich die Compact-Version der P320 im Langzeittest


Die Kaufentscheidung für eine Kurzwaffe kann durch viele Kriterien beeinflusst werden. Kaliber, Größe, Preis. Ein weniger geeignetes Kriterium ist das „Aussehen“. Im schlimmsten Fall kauft man eine Pistole rein fürs Ego oder folgt einer Empfehlung aus dem Schützenverein. Übertreibung? Nein, passiert täglich. Meistens sind diese Waffen dann groß und silbern und haben goldene Bedienelemente.

Das Griffstück besitzt keine Seriennummer. Diese
ist lediglich in der Abzugseinheit eingraviert


Ausbildungsaufwand
Sinnvoller wäre es, die Pistole nach dem zu erwartenden Ausbildungsaufwand auszusuchen. Und hier hat der Waffenbau spätestens seit der österreichischen Pistole P80 einen Quantensprung vollzogen. Mit der Serienreife des Schlagbolzenschlosses wurde vieles einfacher. Die Zahl der Bedienelemente verringerte sich. Abzugscharakteristiken wurden universal. Für den Sektor der modernen Gebrauchspistolen gelten seither alle vorherigen Abzugssysteme als veraltet. Das Single Action Prinzip ist über einhundert Jahre alt. Double Action / Single Action Pistolen sind seit annähernd einhundert Jahren im Gebrauch. Sie galten mit ihrem Prinzip der zwei Abzugsvarianten (lang & schwer und kurz & leicht) zumindest für Männer wie Jeff Cooper schon immer als „Antwort auf eine Frage, die keiner gestellt hat“. Für Anwender von DA/SA Pistolen verdoppelt sich bspw. bei der Arbeit am Abzug der Ausbildungsaufwand. Sie müssen sowohl die Charakteristik des leichten Single Action Abzugs beherrschen, als auch den Double Action Abzug, da dieser bei jedem ersten Schuss zu bewältigen ist.
Mit jedem Bedienelement und Hebelchen, über das eine Pistole nicht verfügt, verringert sich der Ausbildungsaufwand überproportional. Gleichzeitig verringert sich natürlich auch der Trainingsaufwand und darüber hinaus die Wahrscheinlichkeit einer Fehlbedienung. Schlagbolzenschlosspistolen entsprechen damit dem Konzept einer robusten Waffenhandhabung. Der Reigen an Schlagbolzenschlosspistolen mit Polymergriffstück wird seit 2014 durch die SIG Sauer P320 ergänzt.

Der Magazinauslöser ließe sich auch auf die andere
Seite stecken. Die Kimme ist robust genug für
verletzungsbedingtes, einhändiges Repetieren am Gürtel
oder anderen Ausrüstungsteilen


P320
Die P320 wurde auf Basis der Double Action Only Pistole P250 entwickelt. Die Griffstücke sind identisch. Eine Besonderheit bei der SIG P250 und somit auch der P320 ist der modulare Aufbau, der die Waffe zu einer ganzen Pistolenfamilie werden lässt.
Zum einen gibt es drei Rahmengrößen: Fullsize, Compact und Subcompact. Für jede Rahmengröße gibt es wiederum drei Griffgrößen Large, Medium sowie Small. Außer für Subcompact Pistolen; hier gibt es nur Griffstückumfang Small. Um eine perfekte Ergonomie bei maximaler Magazinkapazität zu erreichen, hat sich SIG Sauer in die Geheimwelt der Anthropologie begeben und die Hände von 20.000 Probanden ausgewertet. Das Resultat ist eine außerordentlich komfortabel zu greifende Pistole; egal ob Frauenhand, Männerhand, links- oder rechtshändig.

Durch Drehung des Zerlegehebels
wird der Abzug deaktiviert


Kein wesentliches Waffenteil
Das Griffstück ist aus Polymerkunststoff gefertigt und enthält keine Seriennummer. Er ist somit kein wesentliches Waffenteil und kann frei erworben werden. Die Seriennummer ist in der Abzugseinheit eingraviert. Genau diese Einheit wird beim Griffstücktausch gewechselt. Ein Vorgang von wenigen Sekunden.
Die P320 ermöglicht den Umbau auf Linksbetrieb. Der Magazinauslöser kann mit wenigen Handgriffen auf die andere Seite verlagert werden. Der Schlittenfanghebel ist serienmäßig beidseitig ausgeführt. Nicht jede Schießtechnik favorisiert die Bedienung eines Schlittenfanghebels. Mitunter wird seine Verwendung gar nicht ausgebildet, sofern sich alle relevanten Handhabungen aus einem Baukastensystem heraus erledigen lassen. Der Schlittenfanghebel an der P320 ist sehr dezent gehalten, was ein unbeabsichtigtes Aktivieren nahezu ausschließt. Auch in diesem, sprichwörtlich  winzigen Detail, zeigt sich, dass die Entwickler bei SIG Sauer ihre Hausaufgaben gemacht haben.

Die Abzugseinheit kann entnommen werden


Zerlegen
Das feldmäßige Zerlegen zum Reinigen erfolgt SIG Sauer typisch mit einem Zerlegehebel an der linken Griffstückseite. Wird dieser Hebel herausgezogen, kann auch die Abzugseinheit entnommen werden. Ein Zerlegen ist nur möglich, wenn sich kein Magazin in der Waffe befindet. Der Zerlegehebel deaktiviert bei seiner Drehung über eine kleine Schubstange den Abzug. Demnach ist es möglich, jede P320 zu zerlegen, ohne vorher den Abzug betätigen zu müssen. Eine Anforderung, die so in diversen behördlichen Ausschreibungen gestellt wird.
Nach dem Zusammenbau bleibt der Abzug deaktiviert. Auch das Einführen eines Magazins ist in diesem Zustand nicht möglich. Erst, wenn der Schlittenfanghebel bewusst betätigt wurde, kann wieder ein Magazin eingeführt werden und die Abzugseinheit ist wieder aktiviert.

Oben die Abzugseinheit der P250 Double Action Only (DAO).
Unten die der P320. Der Schlittenfanghebel wurde
noch einmal verkleinert


Testwaffe
Die Testwaffe ist eine P320 Compact im Kaliber 9 mm Luger, die in den letzten sechseinhalb Jahren etwa achttausend Schuss absolviert hat. Die meiste Zeit davon diente die SIG als Leihwaffe für Teilnehmer auf Schießkursen von Akademie 0/500. In diesem Zeitraum wurde nicht einmal negative Kritik zur Waffe oder dem Schussverhalten geäußert.
Die Reinigungsintervalle waren mit eintausend bis zweitausend Schuss immer sehr lang. Trotz dieses knappen Pflegeaufwands arbeitete die P320 erwartungsgemäß störungsfrei. Beim Schießen bewahrheitet sich das Herstellerversprechen einer besonders ausgereiften Handergonomie und Haptik. Das Griffstück der P320 Compact ist ein Handschmeichler, ebenso wie das Fullsize Griffstück der P250.
Die Bauart der Kimme (SIG Sauer verzichtet auf die Verwendung einer sog. Novak Kimme) erlaubt auch einhändiges Repetieren am Gürtel oder anderen Ausrüstungsteilen, sollte das die Situation bspw. aufgrund einer Verletzung an der zweiten Hand erforderlich machen.

Im Vergleich zum Fullsize Griffstück der P250 ist die
P320 Compact deutlich führiger. Die 17-Schuss Magazine
der P250 passen auch in die P320


Zubehör
Im Lieferumfang ist ein Kydex-Holster mit Paddel enthalten. Dieses Holster genügt vollumfänglich allen Anforderungen und ist für den Alltagsgebrauch bestens geeignet.
Der Zubehörmarkt für die P320 hat sich seit der Einführung als neue Dienstpistole M17 bei den US Streitkräften in 2017 erwartungsgemäß explosionsartig vergrößert.

Griffstückumfänge: Links die M Version der P320 Compact,
Fullsize Large, Fullsize Medium und Fullsize Small


Fazit
Die P320 ist ein durchdachtes Pistolenkonzept. Die Waffe liegt gut in der Hand. Sie trifft alles, was man treffen will und sie arbeitet störungsfrei. Die typische „striker-fired“ Abzugscharakteristik ist schon mit wenig Trainingsaufwand beherrschbar. Auch für einhändige Waffenmanipulationen ist die Waffe bestens gerüstet.

Striker-fired: Per Definition verfügt die P320
über kein Schlagstück. Rechts die DAO P250


Technische Daten
Modell: SIG Sauer P320 Compact
Waffenart: Selbstladepistole
Abzugssystem: Schlagbolzenschloss
Kaliber: 9 mm Luger
L x B x H: 183 x 135 x 36 mm
Lauflänge: 99 mm
Visierlinie: 147 mm
Abzugsgewicht: 2.500 g
Gewicht, inkl. Magazin: 750 g
Magazinkapazität: 15 Schuss